In der Zukunft wird es so sein, dass alle Aufgaben, die der Einzelne hat, Aufgaben der Gemeinschaft sein werden, und dass jeder die Aufgaben der Gemeinschaft zu seinen eigenen machen muss. Anders wird es nicht gehen. Aber so etwas kann man nicht organisieren, sondern nur assoziieren. 

(Rudolph Steiner)

SoLaWi – CSA –eine neue Idee der Vermarktung 

Das Ziel einer Gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft und Gärtnerei ist es eine ausgewogene Verantwortung zwischen Anbauenden und Ernteteilenden zu gestalten. Die Ideale dafür sind gesunde und schmackhafte Lebens-Mittel, biologischer Anbau, Regionalität, Vielfältigkeit, Nachhaltigkeit, soziale Einbindung, Entlastung, Achtsamkeit, Vertrauen, Gleichberechtigung, Partizipation, Solidarität, Kooperation, Kommunikation auf Augenhöhe, Wertschätzung… 

Die Luisenhofgemeinschaft ist ein Ort, an dem wir seit 2011 versuchen diesen Idealen mit jedem neuen Anbaujahr ein wenig näher zu kommen. Damit werden die alten Begriffe wie Kunde-Produzent und Verbraucher-Vermarkter überwunden und ein menschen- und naturgemäßer Umgang mit den uns anvertrauten Ressourcen ermöglicht. 

 

Sozialer Land- und Gartenbau 

Die Einbindung der auf dem Luisenhof lebenden Menschen in die pflegerischen Arbeiten an Tier, Pflanze und Erde ist uns als Gemeinschaft ein Grundanliegen. Einerseits wirken die natürlichen Tages-, Wochen- und Jahreszeitenrhythmen heilsam auf den Menschen als Ganzheit aus Körper, Geist und Seele, andererseits erlebt sich der Mensch hier als sinnvoll tätig. 

Darüber hinaus sind wir bestrebt, die Gemeinschaft bzw. die Mitglieder der SoLaWi soweit möglich mit selbstproduzierten Lebensmitteln zu versorgen. So kann ein Hoforganismus entstehen, der durchdrungen ist von dem Impuls heilend nach Innen und Außen zu wirken. Landwirtschaft und Gartenbau verfolgen als Arbeitsbereiche zunächst sozialtherapeutische und heilpädagogische Ziele. In diesem Kontext eingebettet ist die Herstellung von Lebensmitteln zur Eigenversorgung. Sie richtet sich in ihrem Umfang also nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten der auf dem Hof lebenden Menschen, sowie an die Menschen, die durch ihre Mitgliedschaft in der SoLaWi ihre Ernteanteile aus dem gemeinsam Erwirtschafteten erworben haben. 

Mit der Ausbringung von biologisch-dynamischen Präparaten unterstützen wir die weitere Gesundung unserer Böden, Pflanzen und Tier und damit auch der Menschen. 

Grundlagen 

Der Luisenhof bietet einer überschaubaren Anzahl verschiedener Tiere Stall- und Weideraum: Zwei Kühe mit ihren Kälbern, ein Kleinpferd, drei Arbeitspferde, zwei Altpferde und drei Esel, drei Mutterschafe mit ihren Lämmern und einem Schafbock, eine Ziege mit ihren Zicklein und verschiedenes Geflügel. Die Arbeitspferde sollen die sonst handwerklich orientierte Arbeit unterstützen und das Haustier als Helfer des Menschen über die Lebensmittelherstellung hinaus erlebbar machen. Der so von uns als sinnvoll erachtete, den Stallraum ausschöpfende Tierbestand und der Wunsch nach einem gewissen Grad an Selbstversorgung bedarf einer entsprechenden Fläche an Grünland, Acker und Nutzgarten. 

Zurzeit bewirtschaften wir insgesamt etwa 10 ha Garten, Grün- und Ackerland. Dazu gehören 3 ar Kräutergarten und 2 ha um den Hof gelegene Wiese, zum Teil bestanden mit Apfel- und Zwetschgenbäumen, die als Weidefläche dient. Die an den Hof angrenzenden Ackerflächen und etwas vom Hof entfernten Weideflächen sind langfristig gepachtet. Das Winterfutter und das Futtergetreide für die Tiere kann vollständig selbst produziert werden. Die ausreichende Versorgung mit Gemüse für uns Menschen ist ebenfalls aus eigenen Erträgen sichergestellt. 

 

Mitgestaltung 

Die Mitglieder der SoLaWi beteiligen sich mit einem solidarisch vereinbarten und an einem Jahresplan orientierten Beitrag an der Finanzierung. Dazu kommen regelmäßige gemeinsame Arbeitseinsätze, die Grundlage dafür sind, dass nicht nur die Arbeit geschafft wird, sondern dass ein immer tieferes Verständnis für die gemeinsamen Belange entsteht, das Vertrauen darauf, dass dieses Projekt heute schon einer Zukunft entgegenlebt, in der wir als Individualitäten weltweit ein gleichberechtigtes Netzwerk zwischen Mensch, Tier, Pflanze und Erde erschaffen können.