Eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft um und für Menschen mit besonderen Bedarfen

Die 2009 gegründete Luisenhofgemeinschaft ging aus einer Heilpädagogischen Initiative der Waldorfschule Chemnitz hervor. Inzwischen umfasst sie drei Wohn- und Arbeitsorte für Menschen mit und ohne Assistenzbedarf und vielfältigen Arbeitsbereiche. Dazu gehören der Luisenhof, der Rosenhof seit 2014, beide in Langenchursdorf, und der Sophiengrund seit 2024 in der Mittelstadt Waldenburg. Hier leben, arbeiten und wohnen Menschen in vielfältigen Variationen. Die Keimzelle von zu Beginn zwei Familien ist nun zu einer Gemeinschaft von inzwischen nahezu 50 Menschen unterschiedlichster Altersstufen, Lebenskonzepte und Berufsfelder angewachsenen.

Die Gemeinschaft verbindet sich grundlegend mit den Idealen der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Sozialtherapie nach Rudolph Steiner.

Die hier lebenden Menschen verstehen diesen Ort als Entwicklungsmöglichkeit neuer Lebenskonzepte zur Überwindung der materialistischen und egozentrischen Kultur unserer Zeit. Mit ihrem Sozialimpuls möchten sie Mut machen sich den Aufgaben der Gegenwart zu stellen, die ihre Antworten nur in der Zukunft finden können.

Wohnen

Die unterschiedlichen Wohnformen entsprechen den individuellen Bedürfnissen der Gemeinschaftsmitglieder. Von Wohngemeinschaften mit vielen Mitwohnenden bis hin zu eigenen Apartments oder Bauwägen ist vieles gestaltbar. Die Behausungen sind schön und mit viel Holz, Naturmaterialien und Liebe zum Detail eingerichtet und baubiologisch unbedenklich saniert. Sie sind Wohlfühlräume mit heilsamer Wirkung. Die Gemeinschaftsräume sind variabel und für vielfältige Anlässe nutzbar.

Die Mittagsverpflegung erfolgt über die Gemeinschaftsküche, wo vornehmlich selbst angebaute Lebensmittel verwendet werden. Es wird Rücksicht auf unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten genommen (z.B. vegetarische oder vegane Speisen, Rohkost, Allergiker-Essen, Diätkost). Die anderen Mahlzeiten finden in den Gemeinschaftsräumen der Einzelhäuser statt. Bei Bedarf ist das Essen einzeln oder in kleineren Gruppen möglich.

Leben

Das Gemeinschaftsleben ist vom jahreszeitlichen Wandel geprägt. Drei ineinandergreifende Rhythmen, der Tagesrhythmus, der Wochenrhythmus im Wechsel zwischen Werk- und Sonntagen und der Quartalsrhythmus der vier großen Festzeiten, Weihnachten, Ostern, Johanni und Michaeli, bestimmen das Leben. Die Festlichkeiten werden gemeinsam vorbereitet, gestaltet und durchgeführt. Es gibt zu jeder Jahreszeit eine Feier, die die Gemeinschaft intern begeht, sowie ein Ereignis, das sich an die nähere oder weitere Umgebung wendet: die Aufführung des Christgeburtsspieles, die Osterwanderung, das Hoffest und Erntedank. Im wiederkehrenden Rhythmus des Jahres erfahren die Menschen Sicherheit und Selbstkompetenz, wenn sie sich immer intensiver bei der Planung, Gestaltung und Durchführung der Feste und Feiern verbinden.

Außerdem wird jeder Geburtstag mit einem festen Ritual begangen, sowie Übergänge und Abschiede für alle erlebbar gestaltet. Die Unterstützung für Menschen mit Teilhabebedarf bei der Gestaltung der Tagesstruktur ermisst sich nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen.

Jedes Gemeinschaftsmitglied bestimmt für sich wie viel oder wenig Miteinander gerade hilfreich und heilsam sind.

Arbeiten

Die tägliche praktische Arbeit ist Impulsgeber unseres Gemeinschaftslebens. Alle Mitarbeitenden mit und ohne Assistenzbedarf arbeiten gleichberechtigt miteinander. Wir sind Modellort für gelebte Inklusion.

Kernstück dabei ist die biologisch-dynamische Landwirtschaft und solidarische Gemüsegärtnerei. Außerdem betreibt die Gemeinschaft eine inklusive Baufirma DenkmalBauSozial Callenberg gGmbH, und ein HofCafé mit Gästehaus. Die Arbeit ist vielseitig und traditionell-handwerklich geprägt und wird damit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Mitarbeitenden gerecht.